Mittwoch 25.11.2020
im Rahmen des DGPPN Kongress 2020. Den DGPPN-Kongress 2020 gibt es ausschließlich in digitalen Kurzformaten. Dieser Halbtages-Workshop wird daher beim DGPPN-Kongress im nächsten Jahr (24.–27.11.2021) stattfinden.
(DGPPN – Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V.) Chair: Annette Güldenring, Heide | Co-chair: K* Stern, Hamburg
Die traditionelle, in erster Linie biologisch begründete, Zweigeschlechtlichkeit ist im kulturellen Wandel der letzten Jahre ins Wanken geraten. Im Zuge dieser Entwicklungen sind Psychologie und Medizin aufgefordert, sich mit dem Thema Geschlecht, seinen Variationen und damit verbundenen Fragen zur Behandlung versus begleitender Entwicklungsförderung in einem Spannungsfeld gesellschaftlicher Kontroversen auseinanderzusetzen. Geschlechtlich non-konform, transgeschlechtlich oder nichtbinär empfindende Menschen fordern eine menschenrechtsbasierte und bedürfnisorientierte Gesundheitsversorgung, die die Vielfalt (trans)geschlechtlicher Identitäten mit individuellen Lösungsfindungen unterstützt und fördert – unter Verzicht psychopathologischer Festlegungen. Der Workshop möchte einen Einblick in die speziellen Herausforderungen und Bedarfe geschlechtlich non-konformer Entwicklungen des erwachsenen Menschen geben verbunden mit einer kritischen Reflexion des mit geschlechtlichem Anderssein verbundenen „Krankheitswertes“. Insbesondere wird in diesem Workshop auf die aktuellen Entwicklungen in der Transgendergesundheitsversorgung (S3 Leitlinien nach AWMF, veröffentlicht 9.10.2018) eingegangen mit folgenden Themenschwerpunkten:
- Die zentralen Probleme transgeschlechtlicher und nichtbinärer Menschen im Konflikt mit zweigeschlechtlichen Ordnungssystemen
- Entwicklungen transgeschlechtlicher Menschen in den unterschiedlichen Lebensphasen
- Inhalte und Stellenwert der psychiatrisch-psychotherapeutischen Begleitung versus Entwicklungsförderung
- Somatische Behandlungstechniken
- Indikationsstellung für somatomedizinische Maßnahmen
- Die Kooperation der therapeutischen Disziplinen im interdisziplinären Setting
Zielgruppe: Psychiater_innen, ärztliche und psychologische Psychotherapeut_innen, Allgemeinärzt_innen, psychosoziale Berater_innen.